Vom 19.07. bis zum 03.08.2024 war ein Teil unserer Roverrunde auf dem diesjährigen Roverway in Norwegen. Das Roverway ist ein internationales Pfadfinderlager, das in der Regel alle 4 Jahre stattfindet, bei dem Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus ganz Europa aber auch den anderen Teilen der Welt zusammenkommen.
Dieses Jahr waren insgesamt ca. 5500 Menschen dabei. Das Lager war für uns in drei verschiedenen Teile aufgeteilt:
Die ersten drei Tage waren wir gemeinsam mit dem gesamten deutschen Kontingent (ca. 270 Personen) auf einem Zeltplatz in Fredrikstad im Süd-Osten von Norwegen. Dort hatten wir viel Zeit die anderen deutschen Teilnehmenden kennenzulernen und schon mal ein bisschen von Norwegen zu erkunden.
Von dort ging es dann weiter zum sogenannten Path, dem ersten offiziellen Teil des Roverways. Die Paths waren eine Projektphase in der alle Teilnehmer in internationalen Gruppen aus 50-200 Leuten unterschiedlichste Dinge erlebt haben. So gab es zum Beispiel aktive Paths die Gletscher-Wandern, Kanufahren oder Klettern waren, aber auch statische Paths die verschiedene Themen wie Nachhaltigkeit Geschichte oder Kultur behandelt haben. Wir waren mit unserem Path in einer Schule in Kristiansand und haben dort gemeinsam mit Pfadfindern aus Schweden, Norwegen, Frankreich, Schottland, Spanien, Portugal, Schweiz, Österreich und Slowenien Workshops zu den Themen „Nachhaltige Entwicklung“ und „Zero Waste“ durchgeführt. Allgemein gab es auf dem Path sehr viel Möglichkeiten für internationalen Austausch und das kennenlernen neuer Menschen, weshalb wir als Gruppe nach den sechs Tagen schon so zusammengewachsen waren, dass es sich angefühlt hat als wären wir eine große Familie. Am Samstag den 27.08. ging es dann endlich zum Hauptlager nach Stavanger. Im laufe des Tages sind dort alle 5500 Pfadfinder und Pfadfinderinnen zusammengekommen um dann am Abend gemeinsam dieses Lager mit einer gemeinsamen Eröffnungsfeier zu beginnen. Auf dem Lagerplatz, der eigentlich ein öffentlicher Park auf einer großen Halbinsel war, konnte man tatsächlich machen was man wollte: Egal ob Kanufahren, verschiedene Workshops, Outdoor-Spiele, Kontakte knüpfen, basteln, im Meer baden, Halstücher und Aufnäher mit anderen Pfadis tauschen, Stavanger erkunden, gemeinsam unter freiem Himmel schlafen oder einfach im „German Foodhouse“ eine Portion Kässpätzle essen, es gab so viel zu tun und zu entdecken. Ein großes Highlight war dort auch der internationale Tag, an dem jedes Land einen Stand hatte bei dem man z.B. mehr über die jeweilige Kulinarik, Sprache oder Pfadi-Kultur des jeweiligen Landes lernen konnte. Der ganze Tag bot die Möglichkeit sich mit vielen verschiedenen Leuten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Leider gingen dann aber auch die Tage auf dem Hauptlager schnell vorbei und so mussten wir uns am 02.08. teilweise schon nachts von unseren neuen Freunden verabschieden. Die Zeit die wir in Norwegen verbracht haben war so vollgepackt mit neuen Eindrücken, dass es uns vorkam als wären wir eine gefühlte Ewigkeit in einer völlig anderen Welt gewesen. Das einzige was sich länger angefühlt hat war die Zugfahrt zurück nach Hause. Doch nach 38 Stunden, 2000 Kilometer, 8 Zügen und drei Landesgrenzen waren wir dann doch endlich wieder zu Hause. Das Roverway 2024 war für uns ein einzigartiges Erlebnis. Jeder einzelne Moment und jede einzelne Person die zu diesem tollen Lager beigetragen hat wird uns noch ewig in Erinnerung bleiben. Wir sind sehr dankbar, dass wir die Chance hatten an so einem Event teilzunehmen. An dieser Stelle wollen wir uns auch noch einmal bei der Messmer-Stiftung und bei unserer Pfarrgemeinde bedanken, die uns dieses Lager erst durch ihre großzügige Unterstützung ermöglicht haben. Vielen Dank! Wir können allen die nach uns in die Roverstufe kommen nur wärmstens empfehlen an so einem internationalen Pfadfinderlager teilzunehmen. Wie eine Schwedin auf dem Roverway zu uns gesagt hat: „Jetzt hat jeder von uns Ferienwohnungen verteilt in ganz Europa!“